Die nächsten Tage befand ich mich in einem nie dagewesenen Hochgefühl. Ich räumte mein Zimmer auf und um, ich besiegte meinen Schachcomputer auf höchster Stufe, ich konnte die ganze Welt umarmen.
Was mich nur ein wenig ärgerte, war das reservierte Verhalten meiner Familie und meiner Freunde und Verwandten. Erkannten die denn nicht, was passiert was? Welch Riesenschritt ich gemacht hatte? Nein, sie teilten meine Euphorie nicht. Wie konnten sie auch? Wieder einmal gingen meine Gedanken zurück und ich dachte an all die Versprechungen, Ausreden und Lügen, die mein Umfeld sich all die Jahre anhören musste. Warum sollte es dieses Mal anders sein? Warum sollten sie mir dieses Mal glauben?Es würde dauern. Aber das war mir klar und wenn es Jahre dauern würde, dann würde es eben Jahre dauern. Hatte das einen Einfluss? Konnte mich das davon abhalten, von nun an trocken zu bleiben?  Natürlich nicht, denn ich hatte ein stabiles Umfeld, das mich unterstützte. Viele haben dieses Glück nicht.

Ich stelle mal eine Theorie auf: nimm die Jahre, die du gesoffen hast. Das entspricht etwa der Zeit, die du nun benötigen wirst, dein Suchtverhalten so weit zu beseitigen, um ‘trocken im Kopf’ zu werden.

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